Schröpfen

Schröpftherapie

Das Schröpfen ist eines der ältesten Therapieverfahren. Es wurde im alten Ägypten, China und im indischen Ayurveda bereits vor mehreren Tausend Jahren praktiziert.

Einfach gesagt, stellt das Schröpfen ein Gleichgewicht im Gewebe zwischen verminderter Durchblutung und Blutstau her.

In der Naturheilkunde gehört das Schröpfen zu den Ab- und Ausleitungsverfahren. Ziel ist es, schädliche oder krankmachende Stoffe aus dem Körper zu entfernen.

Eingesetzt wird das Schröpfen zur lokalen Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparates mit Muskelverhärtungen, -verspannungen und schmerzhaften Bindegewebszonen sowie zur Behandlung von Beschwerden tiefer gelegener Muskel- und Skelettschichten und innerer Organe.

Beim Schröpfen werden unter Vakuum stehende Schröpfgläser auf die Haut aufgesetzt. Durch den dabei entstehenden Unterdruck verbessert sich die Durchblutung des Gewebes und der Lymphfluss wird aktiviert. Es können dadurch Verspannungen und Verhärtungen im Bewegungsapparat gelockert und Schmerzen gelindert werden. 

Die Wirkung der Schröpftherapie auf die inneren Organe basiert auf bestimmten Schröpfzonen am Rücken, die als Reflexzonen gelten und über neurophysiologische  Verbindungen mit den Organen verbunden sind.

 

Es wird beim Schröpfen unterschieden in:

Trockenes (unblutiges) Schröpfen

Hier werden die Gläser für ca. 10-15 Minuten auf die Haut aufgesetzt. Dies führt zu einer stärkeren Durchblutung und der Stoffwechsel wird angeregt. Häufig bildet sich ein Bluterguss (Hämatom), welcher wesentlich für den Therapieeffekt ist und in der Regel nach einigen Stunden oder Tagen wieder abgebaut wird.

Blutiges Schröpfen

Die Haut wird vor dem Aufsetzen der Schröpfgläser mit einem Schröpfschnepper oder einer kleinen Lanzette oberflächlich angeritzt. Durch den Unterdruck in den Schröpfgläsern wird dann Blut und Gewebsflüssigkeit in die Gläser gesaugt und ausgeleitet. Die Schröpfköpfe verbleiben ca. 10-20 Minuten auf der Haut.

Schröpfkopfmassage

Bei einer Schröpfkopfmassage wird der zu massierende Bereich (hauptsächlich Rücken, aber auch Arme und Beine) mit Hautöl eingerieben um die Gleitfähigkeit der Schröpfgläser zu verbessern. Die Gläser werden auf dem Schröpfbereich für einige Minuten hin- und her bewegt, wobei blaurote Verfärbungen entstehen. Es können hier ebenfalls Blutergüsse (Hämatome) entstehen. Der Effekt ist der Gleiche wie bei den zuvor genannten Verfahren. Die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt.

 

Kontraindikationen

  • Einnahme von Blutverdünnern und erhöhter Blutungsneigung
  • akuten Entzündungen oder Verletzungen der Haut
  • generalisierten Ödemen und schweren Herzerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Nach einer Strahlentherapie